Genau um 20:15 Uhr hieß es am Ende eines mehr als siebenstündigen, heißen und hochemotionalen Spieltags am vergangenen Sonntag endlich “Ball Game!” – und der Überraschungscoup war gelungen: Das Team 2 der Hornets hatte die – wenn auch in geschwächter Aufstellung angetretenen – Frankfurt Eagles bezwungen. Tabellenletzter schlägt Tabellenersten. Die Ergebnisse von 14:6 und 10:7 sehen dabei im Nachhinein allerdings weit deutlicher aus, als das während der Spiele den Anschein machte.
In Spiel 1 lieferten sich die Teams zunächst einen Schlagabtausch auf Augenhöhe, der von solider Defensivarbeit auf beiden Seiten geprägt war. Mit Pitcher Rodolfo José Montiel Mathews auf dem Mound hielt die Hornets-Defensive dabei die eigentlich überlegene Offensive der Adler im Zaum und die anfängliche Führung von 1:0 der Gastgeber drehte sich bis Ende des fünften Innings in ein knappes 4:5 zugunsten der Hornissen. Und die kamen daraufhin so richtig in Fahrt: Dass heute etwas gehen könnte, war schon von Beginn an zu spüren, doch nun witterten sie Morgenluft. Mit Yannik Kiss als Closer auf dem Hügel konnten die Eagles in den letzten beiden Innings nur noch zwei Runs nachlegen. Die Hornets hingegen machten mit allein sechs Runs im siebten Spielabschnitt den Sack zu und bescherten den Frankfurtern mit 14:6 die erste Saison-Niederlage.
Der Überraschung aus Spiel 1 sollte dann die kleine Sensation folgen. Beide Spiele aus Frankfurt zu entführen entpuppte sich dabei allerdings als ein hartes Stück Arbeit auf, aber auch neben dem Spielfeld. Dort entlud sich die greifbare Spannung des knappen Spiels gleich mehrfach in Diskussionen über das Regelwerk. Auf dem Feld machten die Adler von Beginn an mehr Druck und erarbeiteten sich zunächst eine knappe Führung, die die Hornets im dritten Inning jedoch wieder umkehrten. Frankfurt aber gab sich noch nicht geschlagen, sondern nutzte seine Chance: Dem für Hornets-Pitcher Yannik Kiss eingewechselten Jennen Holden war auf dem Mound sein kräftezehrender Einsatz als Catcher in Spiel 1 anzumerken und die Eagles schlossen wieder auf. Schadensbegrenzung erfolgte durch die Einwechslung von Eric Culp als Pitcher, dennoch gelang dem Gastgeber der ausgleichende Run, so dass das Spiel ins Verlängerungsinning gehen musste. Dort konnten die Hornissen noch einmal schöne Hits landen und letztlich mit 10:7 Runs auch den zweiten Sieg des Tages vom Platz tragen.
Für die Hornissen allerdings war der doppelte Erfolg teuer erkauft: Short Stop Kensuke Tsutsui fällt mit Verdacht auf eine Kapselverletzung im Finger ebenso bis auf weiteres aus wie Outfielder Marco Kitzmann, der sich beim Sprint zu seinem 2-RBI-Single eine Bänderdehnung im Sprunggelenk zuzog. Von den vielen, wirklich vielen Blutergüssen nach Hit by Pitches (bei sieben, davon allein vier(!) gegen Outfielder Christian Netz, haben wir aufgehört zu zählen) ganz zu schweigen. Auch in der Tabelle hilft der Überraschungssieg den Hornissen leider wenig – nach Siegen der Flyers gegen Friedberg steht Team 2 weiterhin am Tabellenende. Nun allerdings mit der Gewissheit, auch die Ligaspitze schlagen zu können. Als nächster Gegner stehen bereits am kommenden Samstag die Main-Taunus Redwings im heimischen Ballpark auf dem Programm (9. Juni, Spielbeginn 13 und 15 Uhr).